hier liegen bei leibe nicht alle artikel die über uns geschrieben wurden. aber ... wir kommen einfach nicht nach mit dem aktualisieren... es wird noch.... echt!

LOCAL HEROES / Breakbeats aus dem Zeitloch: Das ungewöhnliche Projekt "Mopot" generiert elektronische Landschaften

Mit der "Groove-Box" im Bett

Wie soll man nur anfangen, wenn man über "Mopot" schreiben will? Über zwei Jungs, denen es eine Riesenfreude bereitet, so zu klingen wie sonst niemand? Bei deren Sound all die stilistischen Klimmzüge versagen - ist's Ambiente oder ganz allgemein Breakbeat mit ein wenig Drum'n' Bass? Okay, der Einstieg für das Portrait über eine sehr vielschichtige Band mit enormem Kreativ-Potential wäre geschafft!

Aber, der Reihe nach. "Keine zeitlichen Zwänge. Durch die Nacht ziehen. Schlafen, wenn man müde ist. Wach bleiben, wenn einen der Beat treibt. Zeit im Überfluss." Wer schreibt so was auf die Rückseite des Booklets seiner CD? Benno Bartels (25) und Manu Robledo (24). Beide stammen aus der Gegend um Nürnberg und studieren in Aalen beziehungsweise Stuttgart Informatik, Schwerpunkt Medientechnik. Die ganze musikalische Biographie der elektrischen Klang-Künstler zu erzählen, die nicht erst 1996 mit der Hintergrund-Musik für ein Computer-Spiel begann, würde die Jugendseite sprengen. Nur so viel zu den Anfängen: "Mopot" hieß früher "tp NTS", das "tp" stand für "Technoproducer", das "NTS" selbstironisch für den NTS-NTS-NTS-NTS-klingenden Techno-Sound. Techno aber langweilte die beiden schnell. "Da fehlt der Groove", sagt Benno.
Also mussten selbst gebaute Beats her. Dazu braucht man Sampler. Dabei besteht die Gefahr, nach bekanntem zu klingen. Das passt nicht zu einem Band-Projekt ohne musikalische Vorbilder. Denn Manu formuliert so eine Art Mopot-Kodex: "Das klingt so ähnlich wie X . . - also müssen wir es ändern."
Das sagt auch der Name "Mopot", der eigentlich für "Moralpotential" steht. Und die Moral ist: Man klaut nicht, um Eingängiges zu erzeugen.
Und, was hat es jetzt mit der "Zeit im Überfluss" auf sich? Die neue Scheibe heißt ja auch 25 Uhr 30, ein Extrakt der Aus-Zeit in Berlin.
Genau wie die "Returning Residents", die wir vergangene Woche vorgeste llt haben, gingen "Mopot" rein in die halbjährige Kreativphase und ab nach Berlin. Nicht nach Friedrichshain wie die "Residents", mit denen sie ein freundschaftliches Band verbindet, sondern an den Prenzlauer Berg.
Dort verschmolz für die beiden Jungs Tag und Nacht. Und wie man der Scheibe anhört, war es eine sehr stimulierende Zeit. Inklusive der Eindrücke vom verregneten Berliner Winter und des Irak-Krieges, der die Songs "World" und "Final Speech" beeinflusst hat.
Auch das Großstadt-Leben prägte "Mopot": In Aalen oder Nürnberg bekommt man um sechs Uhr morgens eben schwer einen Döner. Mittlerweile hat eine neue Zeitrechnung begonnen: Das Studium beginnt um 7.45 Uhr . . .
"Mopot" haben ihre Musik mit Hilfe ihrer "Groove-Boxen" produziert. Die nahmen die zwei Jungs auch mit ins Bett, um vor dem Schlafen noch ein wenig an treibenden, satten oder abgedrehten Beats zu basteln. Alle Stücke der enorm professionell klingenden Scheibe sind in einem einzigen Prozess entstanden und "das schönste Gefühl war es immer, morgens beim Duschen die Produktion der letzten Nacht anzuhören", meint Benno.
Mit dabei im Urlaubs-Semester, vor dem es Diskussionsbedarf mit den Freundinnen gab, war der analoge Synthesizer. "Roland Pro Mars" heißt der. Den schenkte ihnen ein Alleinunterhalter. "Roland Pro Mars" ist Baujahr 1975. Also älter als Benno und Manu. Er macht einen "fetten Bass", sagt Benno. Anders als die neuen, digitalen.

Aus: Schwäpo, 30.09.03

 


Aus: Raveline 9/03

 

Die MOPOTs waren in berlin. nur ein paar monate, doch diese offensichtlich so intensiv, dass das resultat die bisher tiefsten spuren in der musikalischen laufbahn der breakbeat-verliebten soundtüftler hinterlassen hat. denn der zustand, von dem viele nur träumen können, wurde für das verweilen der beiden in der bundeshauptstadt realität: "zeit im überfluss" heißt einer der songs, der sich passender weise über schlappe zehn minuten erstreckt und gleichzeitig auch als motto für dieses erste (mit der unterstützung eines labels im rücken erschienene) release darstellt. das schöne daran: als hörer lassen mich MOPOT für die dauer der scheibe an diesem gefühl teilhaben. und ein blick in das mit stimmungvollen photos ausgestattete booklet verschafft die gewissheit: hier wird kein image verkauft, sondern die neun stücke repräsentieren eben genau die umstände, unter denen sie entstanden. von dem hypnotischen opener "losing my head... phone" wird der hörer über den elektroclash-infizierten "inserteffekt" scheinbar selbstverständlich in das eingängige, mit female vocals gezuckerte "damaged day" entführt, bis man nach fünf weiteren titeln mit dem finalen abräumer "kopflicht" zurück in die realität entlassen wird. das die sounds auf "25uhr30" dabei nicht nur eine faszination auf elektro-addicts ausüben, verdeutlicht der blick ins publikum während eines MOPOT-auftritts... und so wäre ich auch nicht überrascht, die mal chilligen, im nächsten moment zwingenden beats auf party, in kneipen oder so manchem wohnzimmer wieder zu entdecken. denn was zu beginn eine art persönlicher soundtrack für berlin zu sein schien, entpuppt sich langsam zu dem vielleicht bequemsten elektroalbum der letzten zeit.
Aus: www.sellfish.de

 

Manuel Robledo und Benno Bartels (re.) sind ,MoPot'. F.: Alex Büttner

Aus: SzeneExtra, Nürnberger Nachrichten

Kerzenlichtmusik der Atari-Junkies

,MoPot': Benno Bartels und Manuel Robledo produzieren Elektronik mit Gefühl – Schwäbisches Exil

Benno Bartels (22) und Manuel Robledo (21) pflegen eine innige Liebe zu Computern. Doch seit sechs Jahren haben auch Freunde elektronischer Musik etwas von dieser Beziehung. Die beiden sind „MoPot“ – das ist die Abkürzung für „Moralpotenzial“ und bedeutet das Motto der Formation: Keine Geldhurerei und keine geklauten Ideen. Das Duo arbeitet ohne musikalische Vorbilder: „Auf den früheren Partys sind uns vielleicht mal ,Snap' oder ,2 Live Crew' positiv aufgefallen, aber wir fanden ,NTS-NTS-NTS' immer viel zu langweilig.“ Dagegen sprangen sie bei jedem Stück mit einer Breakbeat-Passage in die Luft. „MoPot“ spielt „elektronische Kerzenlichtmusik“ – künstlich produzierte Musik, die auf Emotionen abzielt, sie aber auch ausdrückt. Die beiden Freaks lernten sich am Nürnberger Labenwolf-Gymnasium kennen. Mit dem Diktiergerät nahmen sie in der sechsten Klasse ihre Mitschüler auf und reihten Stimmpassagen mit einem Doppel-Kassettendeck aneinander – die Urform des Samplings. Manus Eltern hatten einen PC und Benno bekam zur Konfirmation ein Keyboard, zu dem dann noch ein „Atari“-Computer kam. Auf ihren bisher elf Auftritten schleppten sie ihr immer komplexer werdendes Studio-Equipment zusammen – „Atari-Junkies“ sind sie immer noch. Vor ihrem ersten Auftritt 1997 kam ihre erste CD „Aktionspotential Ruhepotential“ heraus, auf die dann „Glittersubstanz“ folgte.

Letztere ist im „Recordstore“ oder über die eigene Homepage erhältlich: „www.mopot.de“ heißt das internette Meisterwerk, in das viel Zeit investiert wird. Dort kann man neben fertigen Elektro-, Breakbeat- und Ambient-Tracks auch Updates von Stücken anhören, an denen noch gefeilt wird. „Dass wir noch keinen Plattenvertrag haben, liegt vielleicht auch an unserer selbstkritischen Haltung – heutzutage wird vieles auf Platte gepresst, was in unseren Augen noch nicht fertig produziert ist – ein Stück von uns unterliegt einer aufwendigen Bearbeitung.“ Besonders Spaß macht den beiden die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern. Für eine bald erscheinende CD der Band „La Boum“ remixte man ein Stück mit der HipHop-Formation „Die Bande“, aber auch mit dem Drum'n Bass-DJ „Styng“ ließ man sich auf Projekte ein.

Vom Herumprobieren in Bennos Keller in Heroldsberg bleibt immer noch das verspielte Element in ihrer Musik erhalten. Aber „MoPot“ wünscht sich noch mehr Auftritte für die Breakbeat-Szene. Über Fragen von Teenager-Girlies „Habt ihr auch das eine Lied von . . .?“ können sie demnach nur grinsen – es dauert eben noch, bis ganz Nürnberg weiß, was ein Live-Act ist. Derweil lassen sich die beiden auch mal in Stuttgart feiern – dort studiert Manu Medieninformatik und man trat in einer Bar auf. Benno ist inzwischen auch in die Nähe von Stuttgart gezogen. Dort haben die beiden dann die Muse, ihr neues Album ihrer nach eigenen Worten „emotionalen und sehr zerbrechlichen Musik“ fertigzustellen. Hoffentlich gibt es im Herbst dann eine Release-Party. Das extrablatt bleibt dran.

MARTIN SCHANO

 

Live-Show der Klangtüftler

Mit MoKick führt "D12", der Nürnberger Verein zur Förderung kultureller Impulse", dienstags DJs aus den Bereichen Electro, HipHop, Drum & Bass und BigBeats (...) zusammen. Vergangene Woche war's experimenteller als sonst. Die Klangtüftler Benno Bartels und Manu Robledo alias "MoPot" präsentierten ihre Eigenrelease-CD "Glittersubstanz" (...) und boten eine zweistündige Ambient-Live-Show zwischen Plattenteller und Keyboards (...)
Aus: Nürnberger Nachrichten (Tageszeitung) vom 27.3.99

 

 




"Unsere Neuentdeckung des Monats heisst MoPot - kurz für MoralPotential - und wurde von den beiden Nürnbergern Benno und Manu ins Leben gerufen. MoPot ist wieder mal ein Beispiel dafür, dass gute Musik nicht aus superteuren Studios kommen muss. Die Jungs produzieren im Keller allerfeinsten Drum ‘n’ Bass, Elektro und Ambient. Seit die handcolorierten Sampler in unsere Redaktion gelangten, laufen sie nonstop. Wir haben selten so satte Beats gehört. (...)Diese fetten Beats der tanzwütigen Öffentlichkeit vorzuenthalten wäre purer Egoismus. (...)Einfach nette Zeitgenossen, denen das Produkt eben wichtiger ist, als die Selfpromotion. Respekt.Ihre Tracks bestechen durch eine wunderschöne Kombination aus ruhigen Flächen und harten Sequenzen, aufgewertet durch eingespielte Gesprächsfetzen, meist in deutscher Sprache. Leider wird es noch eine Weile dauern, bis die CDs im Handel erhältlich sind, aber das Warten lohnt sich definitiv. (...)Es lebe Elektro. Es lebe Drum ‘n’ Bass. Es lebe MoPot!"


Aus: Curt (Nürnberger Szenemag) 4/98







und... [aus: "bodystyler"... kennen wir selbst nicht aber ein aufmerksamer fan aus kroatien(!!!) schickte uns eine kopie]





und viele mehr........


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